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BAUKUNST

 
 
 
 

BAU&KUNST

2022 - Vernissage

Königswinter, Deutschland

Alexandra Speen & Wolfgang Speen

Fotos: © Daniel Koch

 

ALEXANDRA SPEEN

Weltoffenheit, Neugierde, Lebensfreude.

Mit diesen Begriffen lassen sich die Werke der jungen Künstlerin Alexandra Speen am treffendsten beschreiben. In ihren Bildern verarbeitet Sie Eindrücke ihrer zahlreichen Reisen sowie alltäglicher Begegnungen mit der bunten Realität deutscher Großstädte. Ihre Motive sind Ausdruck ihrer Freude an multikultureller Vielfalt und das Zelebrieren des Individuums. Andersartigkeit wird nicht zum Stigma des Einzelnen, sondern ist der Schlüssel zu einer tieferen Sinnlichkeit.

Die Kölner Künstlerin bewegt sich in ihrer Motivwahl meist bewusst abseits gesellschaftlicher Idealvorstellungen. Sie bezieht dadurch eine kritische Haltung gegenüber einem Mainstream, der uns vorzugeben versucht, in welchen Kategorien sich Schönheit bemessen lässt. Alexandra Speen versucht dem zu begegnen, indem sie es vermeidet Dinge zu beschönigen oder nachzubessern. Im Gegenteil arbeitet die junge Künstlerin in ihren Arbeiten die Besonderheiten eines jeden Menschen heraus und feiert den individuellen Geist der Andersartigkeit. An die Stelle oberflächlicher, beliebig erscheinender Schönheit rückt in ihren Arbeiten das Besondere, das den gezeigten Menschen deutlich von der Masse abhebt. Der Geist des porträtierten Menschen bildet das zentrale Element ihrer Bilder.

Durch die Vielzahl unterschiedlichster Ethnien in ihren Werken, bezieht Alexandra Speen außerdem klare Haltung gegenüber Diskriminierung und Ausgrenzung des Einzelnen. Betrachtet man das Gesamtwerk der Künstlerin so wird klar, dass es ihr nicht um Herkunft oder Zugehörigkeit geht, sondern einzig um die Person, die ihr in ihren Bildern begegnet.

Dass der Mensch hinter dem Motiv in seinem wahren Leben mitunter Ausgrenzung erfahren musste, lassen besonders die nachdenklichen Werke der Künstlerin erahnen. Alexandra Speen legt in ihrem Detailreichtum besonderen Wert auf die Gestik und Mimik der Menschen. Die hierdurch entstandene Tiefe transportiert die Bandbreite der dargestellten Emotionen direkt auf das Papier und nimmt den Betrachter mit in die Gefühlswelt der abgebildeten Charaktere. Es hat den Anschein, man könne direkt in die Seele des Menschen blicken.

Instagram Alexandra Speen

WOLFGANG SPEEN

Seine Werke scheinen einer unerschöpflichen Quelle der Energie zu entspringen. Die Wucht der Arbeiten zieht den Betrachter kraftvoll in ihren Bann, regt an zum Nachdenken, gleichermaßen wie zum Träumen. Wolfgang Speen versteht es, mit seinen Werken Fenster zu neuen, bisher unbekannten Welten zu öffnen. Die Abstraktion der Bilder lässt nach irdischen Motiven suchen. Und man wird fündig. Doch wandert der Blick weiter, verschwimmt das gerade gefundene Bild augenblicklich zu etwas Neuem, vielleicht einer Erinnerung, einem Gefühl, einer Atmosphäre. So geben die Bilder den Blick frei auf eigene Erinnerungen, werden zur Projektionsfläche der eigenen Gedanken, der eigenen Gefühle.

Die Bilder des Mönchengladbacher Künstlers erzählen ebenso von der Verwunderung und Neugier gegenüber der schier unermesslichen Kraft und Vielfalt der Natur. Sande, Erden, Aschen, Harze - all diese Materialien finden Verwendung und bilden das direkte Glied zwischen der Natur und dem Kunstwerk. Aus der Natur bezieht Wolfgang Speen Kraft und Inspiration und überträgt diese in einem transformativen Prozess des Verarbeitens in seine Malerei. Das geschieht durch eine Übersetzung des Gesehenen in Strukturen, Formen und Farben. Technisch anspruchsvoll baut der Künstler Schicht um Schicht in seinen Werken auf. Mit fast schon kindlicher Faszination überlagert er dabei Farben und Materialen, löst Bereiche wieder ab, verändert Strukturen und ergänzt diese, bis durch die einzelnen Arbeitsschritte das Werk zu seiner Vollendung kommt. So verbildlicht er seine Wahrnehmung der Umgebung und lässt den Betrachter teilhaben an seinen eigenen Beobachtungen. Am Ende bleiben Bilder zurück, die vielschichtig sind, wie das Leben selbst.

In den Titeln seiner Arbeiten verbindet sich die Kunst mit der Welt der Wörter. Frei aneinander gereihte Silben, meist zusammengesetzt zu Zwei- oder Dreisilbern, bilden Wortlaute, aus denen die Titel entstehen. Es ist eine völlig eigene Form der Kunstsprache, deren Klangfärbung sich aus der Atmosphäre des jeweiligen Bildes ableitet. So entwickeln sich die Titel meist gemeinsam mit dem Kunstwerk im Laufe des künstlerischen Prozesses. Aus einem Gefühl heraus entstehen Laute, aus denen sich dann ein Wort ableitet.

Instagram Wolfgang Speen